Voneinander nachhaltiges Leben lernen – Praxisworkshop und Gute Beispiele zur Nachhaltigkeit


Mit diesem Anspruch, Deutsche und Polen zu einem Workshop einzuladen, der Raum bietet, sich und die jeweiligen Ideen von nachhaltigem Leben kennen zu lernen sowie selbst aktiv zu werden und Hand an zu legen, fand vom 12.-14.5.2017 mit rund 30 Teilnehmern eine Begegnung in Drei Eichen, Märkische Schweiz (Landkreis Märkisch-Oderland), statt.


Drei Eichen ist ein Umweltbildungszentrum, in dem Holz und Sonne zum Heizen genutzt werden, Wasser gespart und Abwasser in einer Pflanzenkläranlage gereinigt wird. Das Wissen über Pflanzen, Tiere, Böden, Luft und Wasser und die Zusammenhänge und Kreisläufe der Natur sind ein wichtiger Bestandteil der Bildungsarbeit. Biologische Vielfalt, alte Pflanzensorten und Tierrassen bilden eine bedeutsame Grundlage für nachhaltiges Leben. Die Teilnehmer lernten vor Ort praktische Beispiele kennen, tauschten sich über ihr eigenes Wissen und ihre Erfahrungen aus und diskutierten lebhaft miteinander – gut, dass wir einen geübten Dolmetscher dabei hatten und viele Teilnehmer in deutsch, englisch und polnisch sogar selbst das Wort ergreifen, per Skizzen auf Papier oder „mit Händen und Füßen“ miteinander reden konnten!

Für fast alle war die praktische Arbeit an einem sogenannten Raketenofen ein besonderes Erlebnis. Durch die lebhafte und motivierende Anleitung von Marek Nowak, der selbst schon mehrere Raketenöfen gebaut hat, fertigten einige Teilnehmer später gebrauchte Bauteile für den Ofen an, andere bereiteten den Untergrund vor, wieder andere kümmerten sich um die korrekte Mischung aller Zutaten für den Mörtel oder den Zuschnitt der Schamottsteine. Viele hatte noch nie solche Arbeiten durchgeführten, waren neugierig und mutig, es selbst zu probieren – denn schließlich sollte der Workshop ja auch die Möglichkeit bieten, zuhause, in der eigenen Einrichtung oder mit Freunden, Kollegen oder Initiativen ähnliche Projekte anzugehen. Gut, wenn man dafür schon eigene Erfahrungen hat, dann fällt es leichter, selbst zu planen und loszulegen!

Die Feedbackrunde am Sonntagnachmittag – im schönen Drei Eichen, nach wieder leckerem Mittagessen – bestätigte, dass müde aber zufriedene Teilnehmer mit vielen Impulsen zurück nachhause und in ihre eigene Alltagsumgebung fahren.

Nun kann der Raketenofen –ähnlich wie ein „guter alter Kachelofen“, aber mit effizienter Holzvergaseung– den Aufenthaltsraum heizen. Dieser steht im Umweltzentrum Drei Eichen für alle Besucher und Gruppen zur Verfügung, die sich nach ihren Erlebnissen draussen im Wald zurückziehen wollen, zum werkeln, basteln, malen, erzählen und spielen. Dafür gibt so ein Ofen auch genau die richtige Atmosphäre – er wird auch Tee und Kakao warm halten und die Gruppe mit selbstgemachten duftenden Bratäpfeln erfreuen.

Die Partnerorganisationen „Verein Naturschutzpark Märkische Schweiz e.V.“ aus Buckow (D) und „Ekoland“ aus Swidwin (PL), zu denen auch der polnische Agrotourismushof „Czar Podkowy“ in Sarbinowo, in der Nähe von Debno, gehört, trafen sich nach dem Workshop noch zur Projektauswertung, weiteren Planung und Ideenaustausch für die Erstellung von Postkarten zur Verbreitung von Wissen über Nachhaltigkeit und Nachhaltige Lebensstile. Nach dem Workshop, bei dem viele Drei Eichen kennen gelernt hatten, unternahm eine Gruppe deutscher „Naturfreunde“ im Oktober einen Ausflug auf den Hof Czar Podkowy, traf dort auf polnische Freunde und sah sich um, wie die Partner auf dem Hof Nachhaltigkeit leben und vermitteln.

Interessierte Besucher sind bei beiden Partnern herzlich willkommen!

Treffen in SwidwinAusflug

 RaketenofenRaketenofen - Bauteile aus der Form lösen

 

 

Dieses Projekt wird durch die Europäische Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung unterstützt (Fonds für kleine Projekte Interreg V A Mecklenburg-Vorpommern / Brandenburg / Polen in der Euroregion Pomerania)

 

 

 

Gute Beispiele und Hintergrundwissen

Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen (Hermann Hesse)

 

Raketenofen

Nach diesem Motto haben wir uns entschieden in einem Workshop die Idee des Raketenofens auszuprobieren, die sich seit vielen Jahren auf der ganzen Welt weiterentwickelt, insbesondere in der open-Source-Gemeinschaft, die Tests, Verbesserungen und Ergebnisse in Internet-Foren miteinander teilt.
Der Raketenofen ist eine Ofen-Art, deren Brennkammer mit einem nachgeschalteten Hitze-Steigrohr verbunden ist, in dem die Holz-Gase vollständig verbrennen. Durch diese zweite Verbrennung, wir der Rohstoff Holz optimal ausgenutzt und durch den Schornstein geht fast nichts verloren. Diese hohe Energieeffizienz erreicht der Ofen dank seiner Form und Proportionen.
Unser besonderes Interesse galt dem Batch-Box-Modell des Raketenofens, das der pensionierte niederländische Ingenieur Peter Van Den Berg entwickelt hat.

In unserem Projekt zu ökologisch nachhaltigen Lebensweisen verfolgten wir zwei Ziele: die Planung und Ausführung des Raketenofens, angepasst an unsere Bedürfnisse und gleichzeitig, die Entwicklung eines einfachen Aufbaus, um die Weitergabe an andere zu ermöglichen. Unser Beitrag zum Bau von Raketenöfen nach Van Den Berg ist die Fertigung von „Gießformen“ für die Herstellung des Brennraumes und Steigrohres aus feuerfesten Beton unter Hinzufügung eines Aschekastens.

Wenn Sie neugierig sind, wie unsere Öfen in der Praxis funktionieren, besuchen Sie uns und probieren Sie es aus!

 

Die geodätische Kuppel als Gewächshaus
Kleine Unterschiede erzielen eine große Wirkung.

Das Design der geodätischen Kuppel von R. B. Fuller ist genial: mit geringsten Mitteln erschafft es einen stabilen, größtmöglichen, sonnenbeheizten Raum - für die Selbstversorgung fast rund um’s Jahr. Fast tropisches Klima im Inneren fördert die Artenvielfalt der Anbau-Experimente: Wasser- und Honigmelone, Aubergine, Ingwer, Kurkuma, …

Lecker: Alte Sorten und Biologische Landwirtschaft
Vielfalt kennt keine Grenzen & verbindet Mensch und Natur

 Bio-Landwirtschaft ist ein doppelter Gewinn:
-der Schutz von Boden, Wasser und Landschaft durch die Nutzung biologischer Selbstregulation im Betrieb
-biologisch erzeugte Qualitätsprodukte mit ähnlich guten und gesunden Eigenschaften, wie sie die Natur in Wildpflanzen anbietet

Vierfacher Gewinn für „alte Sortenvielfalt“: ernte und iß leckeres Gemüse, heb‘ dir Samen auf für die nächste Saison, hilf durch den Anbau mit, dass die alten Sorten nicht aussterben oder verloren gehen und mach‘ deinen Freunden eine Freude, indem Du Samen und Gemüse verschenkst!

Öko? Logisch!

Denn wir haben die Welt nicht von unseren Eltern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen.

 

Dünger gesucht für den Gartenbau? Na klar: Komposttoilette selber bauen!
So beweist du, dass du global denken und lokal handeln kannst J

…. denn auch kleine Dinge ändern was!

Durch den Bau und die Nutzung von Komposttoiletten kannst Du einen direkten und lokalen Nährstoffkreislauf erzeugen. Es liegt in deiner Hand, dadurch Wasser zu sparen und sauber zu halten und Wertstoffe (Humus und Flüssigdünger) für den Garten geschenkt zu bekommen.